Gastbeitrag: Silvester mit Hund und Katze

Wer Haustiere hat, kennt vielleicht das Problem: Kaum fängt es an Silvester an zu knallen, versteckt sich die Katze unter dem Bett oder der Hund zeigt Stress-Anzeichen. Wir haben die Profis vom Tiergesundheitszentrum Pfaffenhofen gefragt, was sie empfehlen: Ein Gastbeitrag von Tierärztin Nina Beyrer.

Für viele Menschen gehört ein buntes Feuerwerk an Silvester einfach dazu – für unsere Tiere bedeutet es jedoch oft puren Stress.

Als Tierärzte erleben wir Jahr für Jahr, welche Auswirkungen die lauten Geräusche, hellen Lichter und ungewohnten Gerüche auf unsere Patienten haben.

Viele reagieren mit offensichtlicher Angst: sie zittern, hecheln, werden unruhig oder versuchen zu flüchten. Andere fressen nicht mehr, verstecken sich oder setzen Urin/Kot in der Wohnung ab. Besonders betroffen sind sehr sensible, ältere oder auch kranke Tiere.

Was wir Tierärzte in dieser Zeit empfehlen

Damit ihr Tier möglichst stressfrei ins neue Jahr starten kann, raten wir zu folgenden Maßnahmen:

Frühzeitige Vorbereitung: Schaffen Sie (für Katzen erhöhte) Rückzugsmöglichkeiten, schließen Sie Rollläden, lassen Sie beruhigende Musik laufen und vermeiden Sie selbst Stress am Tag.

Sicherheit: Lassen Sie Hunde nicht ohne Leine laufen und Katzen schon 1-2 Tage zuvor nicht mehr in den ungesicherten Freigang

Kennzeichnung und Adresse kontrollieren: Achten Sie darauf, dass Ihr Tier gechippt ist und die hinterlegten Daten aktuell sind. Sollte es doch entlaufen, erhöht das die Chancen deutlich, dass Ihr Tier wieder zu Ihnen nach Hause kommt

Ruhe bewahren: Ihre Reaktion hat großen Einfluss. Bleiben Sie ruhig und gelassen – kein übertriebenes Trösten, aber auch kein Ignorieren.

Bei Hunden und Katzen mit starker Angst reicht Management allein oft nicht aus. Dafür stehen uns verschiedene Medikamente zur Verfügung, die dazu beitragen, Stress und Furcht zu reduzieren, ohne das Tier vollständig zu beeinträchtigen. Sprechen Sie uns hierfür rechtzeitig darauf an, um ein für Ihr Liebling individuell passendes Medikament zu finden.

Tipp: Im Januar erinnert man sich noch besonders gut daran, wie belastend Silvester für das eigene Tier war. Außerdem bleibt noch genug Zeit, langsam mit einem Training gegen Geräuschangst zu starten. Eine frühzeitige, positive Gewöhnung an Knallgeräusche und Lichtreize ist langfristig die wirksamste und schonendste Methode, um Angst nachhaltig zu lindern.

Schlussendlich wird Silvester für viele Tiere nie ein entspanntes Ereignis sein. Aber mit guter Vorbereitung, tierärztlicher Beratung und etwas Rücksicht können wir ihnen die Nacht deutlich erleichtern.

Wir wünschen allen Zwei- und Vierbeinern in Pfaffenhofen einen ruhigen, sicheren Rutsch ins neue Jahr!